Mariasorg Kreis Joachimsthal

Meine Vorfahren mütterlicherseits kamen aus dem Sudetenland - eine wesentliche Rolle spielt hier Mariasorg im Kreis Joachimsthal, der Geburtsort meiner Mutter.

Das Dorf Mariasorg wurde im Jahre.1465 gegründet, noch bevor St. Joachimsthal aufgebaut wurde. Es hat ursprünglich den Namen Sorg, d.h. der Rand des Waldes, getragen.

 

In Sorg lebte ein Jan Niavis (Schneemann genannt), dessen Klause in der Nähe der Sankt-Albrecht-Kapelle an der Wolfspitze (bewaldeter Hügel über Mariasorg, 902 Meter ü. d. M.) lag. Er hatte die Entstehung des berühmten Bergstadt prophezeit, deren Niedergang, und den Wiederaufbau.

 

Im Jahre 1516 gründete Graf Stephen Schlick auf den Ruinen des Dorfes Konradsgrün die freie Stadt Jáchymov (Deutsch: Joachimsthal oder St. Joachimsthal).

 

Um etwas Kapital in die Region zu bringen, entwickelten die Grafen von Schlick im Jahre 1521 ein jährlich stattfindendes Schützenfest im Dorf Sorg. Am 15. Januar 1530 schließen die Grafen von Schlick mit der Stadt Jachymov und deren Bergleute ein Abkommen, in dem sie der Stadt Jachymov die Wälder in Sorg für den Bergbau zur Nutzung überließen. Der Wald an der Wolfspitze und der Ulrichspitze gehörten nicht dazu - diese wurden zur Versorgung der Burg Freudenstein (heute ein Schlick-Turm oberhalb der Stadt Jachymov) benötigt.

 

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhundert sind in Sorg einige Bauernhöfe entstanden, die Jáchymov (St. Joachimsthal) mit Fleisch und Lebensmitteln belieferten. Das Schützenfest fand im Dorf Sorg wieder im Jahre 1557 statt.

 

Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Sorg verwüstet und nach dem Krieg gab es im Jahre 1656 nur noch zwei rustikale Hütten im Ort. Der Dreißigjährige Krieg führte auch zum Niedergang des Silberbergbaus in St. Joachimsthal - am Ende des 17. Jahrhundert wurde nur noch wenig Silber gefördert.

 

In dieser Zeit erinnerten sich Hans Schmidt ( Zimmermann in der Stadt St. Joachimsthal), Salomon Muller (Steiger) und Hans Shuldes (Kirchner) an die Prophezeiung das Jan Niavis und erbauten auf der Stelle, wo seine Eremitage stand, eine Marienkapelle - Sie beteten um Rückkehr des Bergbaus nach St. Joachimsthal.

 

Im 1691 wurde eine Holzkapelle gebaut und es wurde gefordert, dass der Ort Mariasorg genannt werden darf. In der Kapelle wurde ein Gemälde aufgehangen, das berühmt für die Romatik wurde und Ursache für Wunder gewesen sein soll.

 

Am 2. Juli 1694 wurde die Kapelle in Mariasorg geweiht und mit einer großen Marienkirmes gefeiert.

 

Der Kirchenbau wurde erst im Jahre 1699 fertig und Mariasorg wurde zu einer Pilgerstätte im Erzgebirge und zu einer der berühmtesten Plätze in Böhmen.

 

Im Jahre 1710 siedelte sich an der Kirche der Eremit Eusebius Kolitsch von Hengst an. Am 30. Mai 1728 wurde er von Räubern überfallen und sein Haus niedergebrannt.

 

Der Rat der Stadt St. Joachimsthal baute eine Kneipe und eine hölzerne Pilgerherberge in der Nähe von der Kirche im Jahre 1730. Die Marienkirche wurde durch eine Imperialurkunde am 19. Januar 1754 den Kapuzinern zu Gottesdiensten gewidmet. Im gleichen Jahre durften die Kapuzinern auf dem Marienberg ein kleines Bergkloster und eine Klosterkirche bauen. Die Bauten wurden im Jahre 1765 fertiggestellt.

 

Im Jahre 1847 lebten in Marian 119 Einwohner in insgesamt 16 Häuser - im Jahre 1930 135 Einwohner in 21 Häuser.

 

In den 50er Jahren wurde St. Joachimsthal zu einem Arbeitslager. Tausende von politischen Gefangenen mussten Uranerze unter inhumanen Bedingungen fördern.

 

Die Arbeitslager wurden erst am Anfang der 60 er Jahre nach der Ausbeutung aufgegeben. Die Arbeitslager waren überwiegend für Gefangene mit Kurzstrafen bestimmt. Die Verhörungsräume in Kellern des ehemaligen Klosters waren arg  berüchtigt.

 

Im Jahre 1965 wurde das Kloster abgerissen. Die Kirche im St. Joachimsthal bewahrt heute die historische Statur der Jungfrau Maria aus Mariasorg auf.

 

Hier in Mariasorg wurden Gebäude für die vorübergehende Unterbringung von Bergleuten gebaut, weil die Minen, wie Adam, Ewa, Edward, in der Nähe sind. Nach 1958 zogen die meisten Bergleute in eine neue Siedlung nach Ostrov nad Ohri um und einzelne Häuser wurden nach und nach zu Wochenendhäusern.

 

Die ehemalige kommunistische Polizeikaserne wurde im Jahre 1962 zu einem Behindertenheim, das heute ein beliebtes Zentrum für Tourismus und Skifahren geworden ist.

 

Quelle: www.penziondukla.cz/de/content/marianska-de

Das Kloster Mariasorg befand sich auf einer Höhe von 793 M.ü.M. auf einem leichten Hang über dem Flüsschen Reibach. Es wurde im 17. Jh. etwa eine Stunde Fußweg südwestlich von Joachimsthal gegründet. Davor befand sich hier die Wallfahrtskirche Jungfrau Maria, die am 8.9.1699 eingeweiht wurde.

 

Im Januar 1754 erhielten es Kapuziner zur Abhaltung ihrer Gottesdienste ausgeliehen. In den Jahren 1754-1765, zur Zeit des Klosterbaus nahm man sie dem Orden wieder ab und gliederte sie in den Bau mit ein.

 

Maria Sorg liegt im nordwestlichen Böhmen im Erzgebirge, westlich von St. Joachimsthal (Jachymov). Es gehört zum Bistum Pilsen. Die Wallfahrt hängt eng mit dem Bergbau zusammen. Ursprünglich war eine Einsiedlerklause, 1691 ein erster Kapellenbau und schließlich im Jahre 1693 stellte man das erste Gnadenbild, eine 50 cm hohe Marienstatue mit dem Jesuskind, auf. Die sogenannte Gnadenkirche erbaute man 1694- 1699. Hinzu kam die Klosterkirche der Kapuziner.

 

Maria trägt das Kindlein auf ihrem Arm, das offenherzig und kindlich freundlich vor sich blickt. Mit seiner Linken hält es die Erdkugel spielend umschlossen, während sich die Rechte zu freundlicher Einladung ausstreckt. Das Haupt beider ist mit großen, barocken Kronen geziert, prunkende Gewande umhüllen die übrigen Teile der Statue. Zu Füßen der Muttergottes knien huldigend und bittend zwei Bergleute in Sonntagstracht. Es ist ein Bild lieblicher Anmut und Schönheit. Ein leuchtender Strahlenkranz umgibt das Gnadenbild, das da über dem Tabernakel seine bleibende Stätte gefunden hat.

 

Vor dem Ersten Weltkrieg kamen jährlich etwa 20.000 Wallfahrer. Das Hauptfest war Mariä Himmelfahrt (15. August). Nach der Vertreibung der Deutschen hat man die Wallfahrt aufgehoben. Das Gnadenbild kam nach Weipert Neugeschrei und später in die Stadtpfarrkirche St. Joachimsthal. Hierher gibt es heute wieder eine Wallfahrt zum Gnadenbild von Maria Sorg.

 

Quelle: www.sudeten-bayreuth.de/mariasorg

( Das Kloster ) ... existierte bis 1945. Durch den einsetzenden Uranbergbau und die Ausweisung der deutschen Bevölkerung verfiel das Kloster. Die zerfallenen Gebäude wurden in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre abgetragen. Das Gnadenbild der Maria kam in die Pfarrkirche nach St. Joachimsthal.

 

In den Jahren 1953-1966 entstand in Greifenstein (Gemeinde St. Andrä-Wördern) bei Klosterneuburg in Österreich eine neue Wallfahrtskirche Maria Sorg.

 

Quelle: Wikipedia

Satellitenbild von Mariasorg ( Westen ), St. Joachimsthal ( Osten ) und Umgebung